Die Altstadt
Das alte Frankfurt mit seinen nahezu 30.000 Fachwerkhäusern
wurde 1945 im Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs ein Raub der Flammen. Von den einstigen
Prachtbauten wie dem Römer und der Paulskirche standen nur noch die
Außenmauern, über Jahrhunderte gewachsene Wohn- und Geschäftsviertel waren
vollständig vernichtet. Lediglich ein einziges Fachwerkhaus, das Haus Wertheim blieb
von der Zerstörung verschont.
In den Nachkriegsjahren mußte schnell wieder aufgebaut werden. Leider zu schnell,
denn einer der letzten authentischen Plätze in Frankfurt, der Römer, wurde zunächst
wenig behutsam mit Betonklötzen wie dem technischen Rathaus und dem historischen
Museum verschandelt. Erst Anfang der 80er Jahre wurde mit der Rekonstruktion der
Ostzeile, dem Wiederaufbau der Alten Oper und der Entwicklung des Museumsufers eine
historische Neubesinnung begonnen.
Das war auch gut so. Schließlich hatte die Altstadt über Jahrzehnte hinweg
ihre Identität verloren. Das Gelände unweit des Mains war über
Jahrhunderte hinweg das Zentrum der Handelsstadt. Hier wurden Märkte abgehalten,
zahlreiche Geschäfte hatten hier ihren Sitz.
Auf dem höchsten Punkt des Römerbergs und rund um den Dom gab es zahlreiche
enge Gassen mit Buden und Schirnen, den Verkaufsständen von Metzgern. Sie gaben den
Namen für ein großes Ausstellungshaus, das mitten zwischen dem Römer,
der Nicolaikirche, dem steinernen Haus und dem Dom liegt, vier der wenigen noch
erhaltenen Gebäude der mittelalterlichen Altstadt.
Die Ostzeile mit Ihren, direkt gegenüber dem Römer gelegenen,
aneinandergereihten Fachwerkhäusern wurde im historischen Stil neu aufgebaut. Der
Platz davor ist heute wieder Zentrum vitaler Urbanität.
Nur wenige Schritte sind es bis zur Paulskirche, wo politische und kulturelle
Feierstunden abgehalten werden, oder dem ehemaligen Karmeliterkloster, in dem sich heute
das Museum für Vor- und Frühgeschichte befindet. In der Historischen
Grabungsanlage vor dem Dom kann man die Grundmauern einer römischen Ansiedlung
studieren.