Die Großmarkthalle
Der Großmarkt für Obst und Gemüse
befindet sich im Osten der Stadt an der Sonnemannstraße. Es ist der Einkaufsplatz der
gewerblichen Wiederverkäufer und Großverbraucher.
In den Jahren von 1926 bis 1928 wurde die Großmarkthalle auf dem etwa 13,3 ha großen
Grundstück an der Sonnemannstraße unter der Leitung des städtischen
Hochbauamtes und nach einem Entwurf des Architekten Martin Elsässer erbaut. Mit 220
x 50 m Flächenausdehnung gehörte sie seinerzeit zu den größten
Bauwerken ihrer Art.
Das besondere an der heute als architektonisches Denkmal geschützen Halle ist die für
die damalige Zeit revolutionäre Bauweise. Das Gebäude wurde in Skelettbauweise
aus Beton mit einer Mauerwerksfassade aus Ziegel errichtet. Die Hallenüberdachung
besteht aus gereihten Quertonnen aus Stahlbetonschalen mit nur 6 cm Dicke im Scheitel.
Außer der Markthalle wurde ein Büro- und ein Lagerhaus mit Kühlräumen,
eine Importhalle sowie verschiedene kleinere Bauten geschaffen. Vor der Haupthalle
wurden zusätzliche hölzerne Verkaufshallen und überdachte Verkaufsstände
gebaut, die bis heute Bestand haben. Die Waren konnten mit Pferdefuhrwerken, Handkarren
und Lastautos schnell und bequem zu den einzelnen Verkaufsständen transportiert
werden. Später kam auch ein Gleis- und Autobahnanschluss hinzu.
In den nächsten Jahren wird die Großmarkthalle in den Norden Frankfurts
verlegt, wo der frühmorgentliche Verkehr niemanden stört. Das Gebäude der
alten Großmarkthalle wird dann zum großzügigen Entreé und zu
Konferenzräumen der Europäischen Zentralbank, die hier einen neuen Gebäudekomplex
für ihre Zentrale baut.